Osteopathie

Osteopathie beim Pferd

(gr. Os = Knochen; gr. Pathos = Leiden) allgemeine Bezeichnung für Knochenerkrankungen

Die Osteopathie bedient sich einer ganzheitlichen Therapieform.
Sie besitzt ein eigenes philosophisches Konzept und dient dazu Spannungen und Ungleichgewichte im Körper aufzuspüren und zu behandeln. Die Osteopathie ist eine Wissenschaft und versucht durch eingehende und ausführliche Diagnostik die Ursache der bestehenden Störung oder des bestehenden Leidens, also des Ungleichgewichtes zu erkennen. (In der Humanmedizin findet diese Therapieform immer mehr Befürworter und erreicht erstaunliche Behandlungserfolge.)

Bewegungseinschränkungen, die z. B. durch Gelenkblockaden, Muskelverkürzungen, Narben, Faszienverklebungen, Sehnen- und Bänderrisse verursacht wurden, werden untersucht und anschließend mit entsprechenden Techniken behandelt.

Die Kenntnis über den Zusammenhang zwischen visceralen (die Eingeweide betreffenden) Problemen und z. B. Gelenkblockaden kann für Diagnose- und Therapiezwecke vorteilhaft genutzt werden. So können Blockaden des Kreuzdarmbeingelenkes durch Probleme der Eierstöcke oder der Gebärmutter entstehen – umgekehrt ist es möglich jene Probleme über das Kreuzbein zu behandeln…

Wann ist eine Behandlung sinnvoll bzw. notwendig?

Im Folgenden einige Beispiele möglicher Indikationen für eine osteopathische Behandlung:

  • Widersetzlichkeiten beim Reiten, die nicht durch den Reiter bedingt sind (z.B. Buckeln, Schwierigkeiten in der Anlehnung, bei der Stellung und Biegung, Versammlung, Seitwärtsgängen,…)
  • schlechte Kopf-, Hals- oder Schweifhaltung in Ruhe oder bei der Arbeit
  • Taktunreinheiten und -fehler, andauernde Steifheit, bei Verschlechterung der Leistung
  • Widersetzlichkeiten im allgem. Umgang oder beim Putzen, Hufeauskratzen
  • Rückenprobleme (z.B. „Kissing spines“), Kopfschlagen
  • zur Vorbeugung von Verletzungen und Verspannungen
  • zur Rehabilitation nach Verletzungen (OPs, Sehnen- und Bänderrisse, Muskelanriss oder Muskelfaserriss, Zerrungen, Nervenverletzungen, Narbenkontraktionen, …)
  • als Trainingstherapie
  • zur Vorbereitung auf Wettkämpfe, vor Beginn der Turniersaison
  • bei plötzlicher Verweigerungen am Hindernis
  • verschiedene Formen von Lahmheiten (dicke Beine, Einschuss, Lymphödeme,… )
  • als zusätzliche Abklärung beim Kauf eines neuen Pferdes

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt…

  • hat mein Pferd keine Lust mitzuarbeiten, oder hat es Schmerzen?
  • passt mein Sattel wirklich optimal? Worauf muss ich achten?
  • ist der Hufbeschlag in Ordnung?
  • warum springt mein Pferd immer in Kreuz- oder Außengalopp?
  • kann mein junges Pferd vielleicht aus Schmerzen das Gleichgewicht nicht halten?
  • kommt das Kopfschlagen evt. von Zahn- oder Genickproblemen?
  • muss man Zähne wirklich raspeln lassen? Warum und wie oft? Was kann passieren, wenn man es nicht macht? Hat es Auswirkungen auf die Bewegungen meines Pferdes?

In den USA und England ist es schon lange üblich:

Der Physiotherapeut begleitet Pferd und Reiter, schützt vor Über-
forderungen, behandelt Muskelverspannungen oder Gelenkblockierungen und unterstützt die Rehabilitation. Sportpferde werden im Training, beim Wettkampf und zu Hause von den Therapeuten betreut…

Die Physiotherapie ist Deutschland ein neuer Weg zur Gesunderhaltung unserer Pferde. Wissenschaftliche Forschungen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine hochqualitative Ausbildung der Therapeuten sind unerlässliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche physiotherapeutische Arbeit mit dem Pferd. Die Deutsche Gesellschaft für Pferdephysiotherapie wurde gegründet, um eine gute Betreuung unserer Pferde zu erreichen.

Deutsche Gesellschaft für Pferdephysiotherapie